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Samstag, Juli 27, 2024

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Selbst Strom erzeugen, aber wie? Balkonkraftwerke im Aufschwung

Das Thema der Stromunabhängigkeit wird seit dem Steigen der Energiepreise immer populärer. Wer seinen Strom von den Stadtwerken oder einem anderen Anbieter bezieht, muss zukünftig mit weiteren Aufschlägen rechnen. Deshalb denken viele Menschen, die noch nicht über Solarenergie versorgt werden, über die Alternative eigenen Strom zu erzeugen nach. Doch der Aufwand für eine klassische PV-Anlage ist sehr groß. Viele Unternehmen sind ausgebucht. Man muss mit sehr langen Wartezeiten in diesem Bereich rechnen. Zudem bedarf es diverser Genehmigungen und Anmeldungen bei den Stadtwerken, beim Bauamt und bei der Bundesnetzagentur. Für den Laien ist es quasi unmöglich, eine eigene PV-Anlage, die in das bestehende Stromnetz einspeist, zu errichten. Doch der Gesetzgeber hat in Deutschland eine kleine Lücke für den Privatbereich gelassen. Das Stichwort heißt Balkonkraftwerk. Was ein Balkonkraftwerk ist und welche Vorteile dies bietet, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.

Was sind Balkonkraftwerke zur Stromerzeugung?

Ein sogenanntes Balkonkraftwerk ist eine kleine PV-Anlage mit einer Maximalleistung von 600 Watt. Es funktioniert genauso wie eine herkömmliche PV-Anlage. Durch ein Solarmodul wird die Sonnenenergie aufgefangen. Der Wechselrichter wandelt den Strom in 240 Volt um und über eine Steckdose wird dieser ins Stromnetz eingespeist. Einzig und alleine die Leistung ist niedriger als bei einer großen PV-Anlage auf dem Hausdach. Der Name Balkonkraftwerk ist daher entstanden, dass viele Menschen diese an ihrer Balkonbrüstung anbringen und nicht auf dem Hausdach. Das ist vor allem dann praktisch, wenn man in einem Hochhaus mit kleinen Balkons wohnt und ansonsten keinerlei Fläche für Solarmodule zur Verfügung hat. Sie sollten allerdings wissen, dass Sie ein derartiges Balkonkraftwerk überall am Haus errichten können. Sie können dies auch auf dem Garagendach, der Terrasse oder dem Wintergarten anbringen. Deshalb ist die Begrifflichkeit auf den ersten Blick etwas irreführend. Lassen Sie sich davon nicht verwirren.

Wie baut man auf einfachste Weise ein Balkonkraftwerk?

Ein eigenes Balkonkraftwerk zu installieren, ist kinderleicht. Wenn Sie etwas technisches Verständnis haben, können Sie das ganz alleine erledigen. Und noch viel wichtiger: Sie dürfen das auch! Um ein Balkonkraftwerk zu installieren, benötigen Sie keinerlei Ausbildung als Elektriker oder dergleichen. Recht günstige Komplettsets finden Sie im Internet schon für knapp 1000 Euro. Diese beinhalten alles, was Sie benötigen. Sie müssen das Balkonkraftwerk einfach bestellen und gemäß Anleitung installieren.

Gibt es günstigere Alternativen?

Die Antwort ist Ja. Sie können sich im Internet auch die Einzelbestandteile eines Balkonkraftwerkes bestellen. Dann zahlen Sie insgesamt nur etwa die Hälfte. Natürlich haben Sie es dann nicht ganz so komfortabel. Sie haben keine Aufbauanleitung. Doch das ist kein großes Problem. Im Folgenden werden kurz die Einzelbestandteile, die Sie bestellen müssen, erläutert.

1. Die Solarplatten

Die Solarplatten oder Solarpanele, sind die Elemente, welche die Sonnenenergie einfangen. Derartige Platten gibt es in unterschiedlichen Leistungen. Einfache Platten fangen bei 50 bis 100 Watt Peak an. Panele mit hoher Leistung können bis zu 460 Watt Peak Strom pro Stunde produzieren. Wenn Sie sich also zwei Solarplatten mit je 300 Watt Peak kaufen, halten Sie die 600-Watt-Grenze ein. Achten Sie bei den Solarplatten auf die Länge und Breite, dass diese auch vom Platz passen.

2. Der Wechselrichter

Der Wechselrichter wandelt Gleichstrom in Wechselstrom um. Das ist notwendig, da die Solarpanele auf 12 Volt Gleichstrom ausgerichtet sind. Alle Geräte im Haushalt laufen aber mit 240 Volt Wechselstrom. Der Wechselrichter ist nun die Schnittstelle, die es ermöglicht, dass Sie den eingefangenen Sonnenstrom auch im Haus nutzen können. Wichtig ist beim Wechselrichter, dass er ebenfalls auf 600 Watt Peak ausgerichtet ist. Er muss also 600 Watt pro Stunde in Wechselstrom umwandeln können. Achten Sie also beim Kauf darauf, dass der Wechselrichter dies auch kann. Falls Sie planen, Ihre Balkonanlage in Zukunft in eine herkömmliche PV-Anlage zu verwandeln, können Sie natürlich jetzt schon einen Wechselrichter kaufen, der eine höhere Leistung ermöglicht. Wichtig ist nur die Tatsache, dass Sie maximal 600 Watt Peak mit der Balkonanlage produzieren.

3. Befestigungen für die Solarplatten

Die Solarplatten müssen passend zur idealen Sonneneinstrahlung ausgerichtet und befestigt werden. Am besten ist es, wenn die Sonne über einen möglichst langen Zeitraum mit 90 Grad auf die Solarpanele auftrifft. Kaufen Sie also passende Winkel und Befestigungen für die Panele, damit Sie diese an der Örtlichkeit, an der Sie diese installieren wollen, verschrauben können.

4. Weitere Materialien

Zur Installation von Balkonkraftwerken zur Stromerzeugung benötigen Sie jetzt nur noch die Verkabelungen. Schauen Sie einfach nach passenden Anschlusskabeln für das Stromnetz. Wichtig ist, dass Sie die passende Länge bestellen.

Fazit

Wer seinen eigenen Strom erzeugen möchte, kann mit einem Balkonkraftwerk starten und zumindest zu einem geringen Anteil von 600 Watt von seinem Versorger unabhängig werden, ohne große Genehmigungsverfahren zu durchlaufen. Allerdings wird der überschüssige Strom, den Sie verbrauchen, dann nicht vergütet. Komplettsets für Balkonkraftwerke können Sie schon ab 1000 Euro im Internet kaufen. Sparfüchse bestellen sich die einzelnen Bestandteile und können so noch einmal einige 100 Euro sparen.

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